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Versorgungssicherheit

In den Medien wurde immer wieder über eine drohende Winterlücke, über eine Strommangellage oder über ein Blackout geschrieben. Doch was bedeuten diese Begriffe? Und was unternimmt die AEW, um diese Szenarien zu verhindern?

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Strommangellage

Wie es der Begriff bereits umschreibt, gibt es bei einer Strommangellage über längere Zeit einen Mangel an elektrischer Energie im System. Die vorhandenen Produktionskapazitäten vermögen also die Nachfrage nicht zu decken. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz schätzt in seiner nationalen Risikoanalyse «Katastrophen und Notlagen Schweiz» vom November 2020 eine Strommangellage als grösstes Risiko für die Schweiz ein, mit gravierenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Tritt eine langanhaltende Strommangellage auf, wird OSTRAL aktiv, die Organisation für Stromversorgung in Ausserordentlichen Lagen. Sie wird von der Wirtschaftlichen Landesversorgung (WL) beauftragt. Verschiedene Experten der AEW arbeiten bei OSTRAL mit.

 

Strommangellage einfach erklärt:

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Mögliche Massnahmen bei einer Strommangellage. Quelle: https://www.bwl.admin.ch/bwl/de/home/themen/energie/faq.html

Quelle: www.bwl.admin.ch/bwl/de/home/themen/energie/faq.html

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Blackout

Im Gegensatz zur Stromangellage ist bei einem Blackout in der Regel genügend Energie vorhanden, um die Nachfrage zu decken. Eine Verkettung unglücklicher Umstände kann aber dazu führen, dass ein wesentlicher Produzent von Energie (ein Kraftwerk) ausfällt, und es besteht das Risiko eines Blackouts. Um ein grossflächiges Blackout zu verhindern, würden in ganz Europa automatisch einzelne Regionen vom Stromnetz getrennt. Erst bei einem Ausfall von mehreren wesentlichen Produzenten kommt es zu einer Strommangellage, und OSTRAL wird aktiv (s. dazu Abschnitt Strommangellage).

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Winterlücke

Eine Winterlücke bedeutet, dass die Schweiz im Winter weniger Strom produziert als verbraucht wird. Sie muss deshalb während diesen Monaten Strom aus dem Ausland beziehen. Doch wie kommt es, dass im Winter in der Schweiz zu wenig Strom produziert wird? Die Stromproduktion ist stark von der Wettersituation abhängig. Sind beispielsweise die Pegelstände in den Flüssen durch lange Trockenperioden tief, produzieren Wasserkraftwerke weniger Strom. Dasselbe gilt für die Speicherkraftwerke: Ein regenarmer Sommer oder Herbst führt dazu, dass die Pegelstände der Stauseen tief und damit die Wasserreserven knapp sind. Fallen die Temperaturen und zusätzlich noch grosse Kraftwerke aus, verschärft sich die Lage. Die Schweiz ist dann noch stärker von Importen aus dem angrenzenden Ausland abhängig. Die Schweiz kennt die Winterlücke bereits seit einigen Jahren, dieser Zustand ist nicht neu. Werden die Kernkraftwerke in der Schweiz abgestellt, wird sich die Importabhängigkeit noch verschärfen. Deshalb müssen längerfristig Alternativen gesucht werden. Die Schweiz setzt dabei auf folgende vier Säulen:

  • Zubau erneuerbarer Energien
  • Zubau Speicherkraftwerke
  • Energiereserve
  • Reservekraftwerke

Stromimporte und -exporte: Einfuhr-/Ausfuhrüberschüsse

Stromimporte und -exporte, Einfuhr-/Ausfuhrüberschüsse (Quelle: BfE, Schweizerische Elektrizitätsstatistik 2021, Fig. 20)

Quelle: BfE, Schweizerische Elektrizitätsstatistik 2021, Fig. 20


Stromimporte und -exporte: aktuelle Netzkennzahlen

Die  Grafik der Swissgrid  zweigt den Energieaustausch der Schweizer Stromproduzenten mit den Nachbarländern Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich. Der Pfeil zeigt in Richtung Schweiz, wenn die Schweiz aktuell mehr Wirkleistung aus einem Nachbarland importiert als exportiert. Der Pfeil zeigt in Richtung des Nachbarlandes, wenn die Schweiz aktuell mehr Wirkleistung exportiert als importiert.

zur Grafik auf swissgrid.ch

Die Energiewirtschaft (also unter anderem die AEW), der Bund, die Kantone und die ElCom teilen sich die Verantwortung für das Gesamtsystem Versorgungssicherheit. Bezüglich eines Backups hat die ElCom im November 2021 ein «Konzept Spitzenlast-Gaskraftwerke» publiziert, das für viel Diskussionsstoff gesorgt hat. Die AEW ist grundsätzlich technologieoffen. Die Transformation des Energiesystems hin zu einer lokalen, erneuerbaren und weiterhin sicheren Stromversorgung ist möglich und kann die Schweiz stärken. Es sind dazu aber Bestrebungen an diversen Fronten nötig. Die verantwortlichen Akteure müssen eng zusammenarbeiten und administrative Hürden müssen vereinfacht werden.

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Was macht die AEW? Wie hat sie sich vorbereitet?

  • Die AEW ist Teil der Organisation OSTRAL, sie ist der Region 3 "Nordost" angegliedert und hat einen eigenen Sektor.

    OSTRAL: Gegliedert in 4 Regionen mit einer strukturierten Regionenorganisation
     
  • Sie hat eine eigene Arbeitsgruppe (TaskForce) OSTRAL, diese plant und überprüft die Umsetzungsmassnahmen in ihrem Versorgungsgebiet. Sie unterstützt die Verteilnetzbetreiber und Grosskunden in verschiedensten Fragestellungen.
  • Sie hat die ihr angeschlossenen Verteilnetzbetreiber im Kanton Aargau im September 2021 sowie im Januar 2022 entsprechend geschult. Der Fokus der Schulung lag dabei auf der Verbrauchslenkung und insbesondere der Kontingentierung.
  • Sie hat ihre grössten Kunden im Herbst 2021 schriftlich über das Vorgehen bei einer Strommangellage und OSTRAL informiert.

     

Die Aufgaben der AEW

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Produktion
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Die AEW baut ihre Produktion von lokal erzeugter Erneuerbarer Energie zu Gunsten ihrer Kundinnen und Kunden stetig aus. Dazu gehören einerseits 755 GWh Wasserkraft- und 515 GWh Kernkraftwerksproduktion (Bandproduktion), sowie eine stetig wachsende Produktion von Solaranlagen. Sie verfolgt einen ambitionierten Ausbauplan für den Zubau der Solarproduktion in den nächsten Jahren. Zudem treibt sie zwei grosse Windprojekte im Kanton Aargau voran, welche 2/3 ihrer Produktion im Winter liefern werden.

Energieeffizienz und intelligente Steuerung
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Mit  AEW myHome  bietet sie ihren Kunden eine ganzheitliche Gebäudeenergiemanagement-Lösungen an. Sie können damit ihren Energieverbrauch und ihre Eigenproduktion optimieren, steigern damit die Autarkie und entlasten das Gesamtenergiesystem.

Netz
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Die AEW betreibt und unterhält einen Grossteil der Netzinfrastruktur zur elektrischen Versorgung im Kanton Aargau. Sie unterhält und entwickelt ihr Netz stetig, sodass es die Anforderungen der aktuellen sowie künftigen Energieflüsse erfüllt. Somit bleibt die Versorgungssicherheit gewährleistet.

Digitalisierung
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Sie prüft und analysiert laufend die Möglichkeiten der Digitalisierung in allen Geschäftsbereichen. Diese Technologien unterstützen neue und einfachere Ansätze, die die Versorgungssicherheit weiter steigern.

Mitarbeitende
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Sie investiert laufend in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden. Das Know-how und die Kompetenz ihrer Mitarbeitenden ist ein wesentlicher Bestandteil der Versorgungssicherheit.

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Infografik: Einfach Strom und Geld sparen

Tipps zum Strom sparen für Privathaushalte

In den eigenen vier Wänden verbrauchen wir besonders viel Energie: In Form von Strom, Wärme und Warmwasser. Wer es richtig macht, kann mit einfachen Mitteln energiesparend haushalten. Das ist gut fürs Portemonnaie und das Klima. Wir zeigen, wo Sie Ihren Energieverbrauch spürbar senken können.

Infografik: Einfach Strom und Geld sparen

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Tipps zum Strom sparen für Unternehmen

In jedem Unternehmen schlummert Energiesparpotenzial, das je nach Branche unterschiedlich hoch ausfällt. Unterziehen Sie Ihre Firma einer fachmännischen Betriebsoptimierung (BO) und sparen Sie mit einfachen Massnahmen schon 10 bis 15 % an Energiekosten ein.

Weitere Informationen unter nicht-verschwenden.ch

Tipps zum Strom sparen für Unternehmen

Ich möchte Energie sparen. Was kann ich unternehmen?

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Was kann die Bevölkerung vor, während und nach einem Stromausfall tun?

Unter  www.aew.ch/stromausfall  sind Tipps zur richtigen Verhaltensweise vor, während und nach einem Stromunterbruch zu finden. Mit  AEW myHome  bietet die AEW eine ganzheitliche Gebäudeenergiemanagement-Lösungen an. Kunden können damit ihren Energieverbrauch und ihre Eigenproduktion optimieren, steigern damit die Autarkie und entlasten das Gesamtenergiesystem. 

weitere Informationen vom Kanton Aargau zur Vorbereitung einer Strommangellage

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Blick in den Heizkessel

Sichere Wärmeversorgung

Die nächste Heizperiode steht vor der Tür. Jährlich werden in den Sommermonaten die Wärmeversorgungsanlagen der AEW Energie AG kontrolliert und teils aufwändig revidiert. Zudem wurden die Brennstofflager gefüllt und Energie für die nächsten Betriebsjahre beschafft. Doch reichen diese Massnahmen auch für eine lückenlose Wärmeversorgung im kommenden Winter? In der AEW info Wärme vom April 2022 wurde ausführlich über die Preisvolatilität bei den Energieträgern und die drohenden Versorgungsengpässe berichtet. Ein halbes Jahr später schwanken die Energiepreise auf hohem Niveau. Der Preis für Heizöl hat sich beispielsweise innert Jahresfrist verdoppelt.

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Was die Versorgungslage anbelangt, besteht neben der elektrischen Energie vor allem beim Erdgas eine hohe Unsicherheit. Trotz der von Russland stark gedrosselten Gaslieferung entspricht der Füllgrad der Gasspeicher im europäischen Umfeld dem Stand der letzten Jahre. Die schweizerischen Erdgasversorger konnten die erforderlichen Mengen mehrheitlich beschaffen. Wichtige Erfolge, was die Verhandlungen des Bundesrates mit den Nachbarländern anbelangt, konnten allerdings noch nicht vermeldet werden. Was passiert bei einem Versorgungsengpass? Bei einem Stromausfall ist auch die Wärmeversorgung von einem Ausfall betroffen. Die Steuerung und die Heizpumpen fallen aus. Daher sind Sie selbst bei einer Notstromversorgung der Produktionsanlage nicht in der Lage, Wärme zu beziehen. Bei einer Rationalisierung von Erdgas werden Zweistoffanlagen auf Erdölbetrieb umgestellt und die Lieferung an Industriebetriebe reduziert. Deswegen ist es unwahrscheinlich, dass es zu grösseren Einschränkungen bei der Lieferung von Erdgas zur Wärmeversorgung von Wohnbauten kommen wird. Zusätzlich hat die AEW diverse Massnahmen ergriffen, um die Versorgungsrisiken weiter zu reduzieren.

Hier finden Sie die 10 besten Heiztipps, um Ihren Energiebedarf zu reduzieren.