Aktuelle Strompreisentwicklung Februar 2024
Bei den Strompreisen hat sich die Abwärtsbewegung in den vergangenen zwei Monaten fortgesetzt. Bei den Herkunftsnachweisen hat die starke Produktionszunahme den Preisverfall der letzten Monate weiter vorangetrieben.
Preisentwicklung anhand eines Kundenprofiles (KMU) für den Einkauf der Energie
Preisentwicklung der letzten 12 Monate. Darstellung eines KMU Musterprofiles (Mo.-Fr. mit Base/Peak Verhältnis von ca. 75/25).
Die Darstellung dient der Grobinformation und ist als unverbindliche Preisindikation zu werten.
Aktuelle Strompreisentwicklung
Bei den Strompreisen hat sich die Abwärtsbewegung in den vergangenen zwei Monaten fortgesetzt. Die befürchteten Engpässe bei den Gasreserven sind nicht eingetroffen, was auf den milden Verlauf des Winters, auf die gute Versorgung (LNG / Gaslieferungen aus Norwegen) sowie auf eine tiefe Nachfrage vonseiten Industrie zurückzuführen ist. Ebenfalls in die Karten gespielt haben die hervorragende Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke und die positive Hydrobilanz. Zusätzlich entstammen zunehmend essenzielle Strommengen aus Erneuerbareneinspeisung (namentlich Wind und PV), weshalb für die Verstromung weniger konventionelle Kraftwerke benötigt wurden (Gas und Kohle). Dies führte dazu, dass auch der für den Strommarkt ausschlaggebende CO2-Markt massiv unter Druck geriet. Seit Beginn der letzten Februar-Woche haben die Preise – getrieben von festeren CO2-Zertifikats- und Gaspreisen – jedoch wieder etwas zugelegt. Höchstwahrscheinlich steht dies mit technischen Korrekturen sowie gemäss Wetterprognosen ab Mitte März tieferen Temperaturen im Zusammenhang.
Auf der einen Seite ist der Winter quasi vorbei und die Konjunkturdaten sind weiterhin schwach, was weiter auf die Strompreise drückt. Andererseits schlummern die aktuellen geopolitischen Risiken nach wie vor und zudem dürfte das Kaufinteresse ab einem gewissen Preisniveau wieder einsetzen. Ohne eine weitere Eskalation der geopolitischen Situation gehen wir davon aus, dass sich auf 2-Monatssicht eine Seitwärtsbewegung einstellen wird.
Aktuelle Entwicklung der Herkunftsnachweise (HKN)
In Europa: Die starke Produktionszunahme in Europa, einschliesslich der Schweiz, hat den Preisverfall der letzten Monate weiter vorangetrieben. Der Ausbau von Wind- und Solaranlagen im Jahr 2023 führte dazu, dass die Preise für nordische Herkunftsnachweise (HKNs) im Januar 2024 für das Produktionsjahr 2023 um mehr als 50 % fielen.
In der Schweiz haben wir für das Produktionsjahr 2023 das gleiche Szenario wie in Europa. Die Preise für HKN Wasser CH bewegen sich durch die starke Produktion auf dem europäischen Preisniveau. Eine Preiserholung für das Jahr 2024 ist eher unwahrscheinlich. Die Produktionsjahre 2024 bis 2026 werden wie auch in der Vergangenheit mit einem Aufschlag im Vergleich zu europäischen Qualitäten gehandelt. Aufgrund der quartalsweisen Stromkennzeichnung gibt es für das Produktionsjahr 2027 Unsicherheiten, was das Preisniveau anbelangt. Die Winterquartale werden derzeit deutlich höher bewertet als Sommerquartale, mit einem durchschnittlichen Preisunterschied von etwa 40 %.
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